Foto: LOBECO GmbH
Lorenz Beringer gründete LOBECO vor rund zehn Jahren mit dem Ziel, Unternehmen in der digitalen Transformation zu unterstützen. Heute zählt seine Agentur über 130 Experten und betreut Marken wie BMW und den FC Bayern. Im Interview spricht er über seinen Weg in die Selbstständigkeit, die Evolution von Social Media und warum KI die Agenturbranche revolutionieren wird.
Lorenz, du hast LOBECO vor rund zehn Jahren gegründet. Was war dein Antrieb, eine eigene Digitalagentur aufzubauen?
Die Idee zu gründen, hatte ich schon lange. Mein Ziel war es, Unternehmen zu helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben – und dabei selbst Verantwortung zu übernehmen. Ich wollte eine Firma aufbauen, Mitarbeiter führen und einen echten Impact am Markt erzielen.
Wie hast du damals den Bedarf von Social Media erkannt?
Schon 2008 habe ich als Praktikant bei der Allianz gemerkt, wie sich das Mediennutzungsverhalten durch Social Media verändert. Besonders in Südostasien war der Wandel deutlich. Später, beim FC Bayern, habe ich gesehen, wie Social Media auch in Europa klassische Medienkanäle verdrängt. Unternehmen standen plötzlich vor der Herausforderung, digitale Plattformen strategisch zu nutzen – doch es fehlten Dienstleister, die sie dabei unterstützten. Diese Marktlücke wollte ich schließen.
Heute arbeitet ihr für große Marken wie Paulaner und Continental. Was braucht es, um solche Kunden zu gewinnen – und zu halten?
Man muss immer einen Schritt voraus sein. Große Unternehmen haben ihre eigenen Social-Media-Teams, aber wir bringen durch unsere Erfahrung in verschiedenen Branchen einen zusätzlichen Mehrwert. Wir identifizieren Trends frühzeitig, optimieren Strategien und liefern innovative Lösungen. Das macht uns zu einem wertvollen Partner.
Du führst mittlerweile über 130 Mitarbeiter. Wie hat sich deine Rolle als Unternehmer verändert?
Früher konnte ich Entscheidungen spontan am Mittagstisch treffen – heute braucht es klare Strukturen. Meine Aufgabe ist es, Führungskräfte zu entwickeln, die wiederum ihre Teams führen. Ich muss strategisch denken, unsere Mission schärfen und dafür sorgen, dass alle an einem Strang ziehen. Dabei habe ich im Laufe der Jahre sehr viel gelernt – mitunter auch durch Fehler dazugelernt.
Welche Fehler genau? Welche Entscheidungen würdest du heute anders treffen?
Früher haben wir Unternehmen vor allem von der Technologie-Seite aus überzeugt. Heute wissen wir, dass es entscheidend ist, vom Kundenbedürfnis aus zu denken. Wenn wir verstehen, wo die Herausforderungen liegen, können wir schneller Lösungen anbieten – und damit auch erfolgreicher pitchen.
Was steht als Nächstes bei LOBECO an?
Die spannendste Herausforderung – und Chance zugleich – ist definitiv KI. Künstliche Intelligenz wird nicht nur die Erwartungen der Kunden an Agenturen verändern, sondern auch, wie Leistungen erbracht werden. Unternehmen erwarten dadurch entweder noch höhere Qualität oder noch effizientere Prozesse. Wir verbinden deshalb seit rund zwei Jahren unsere bestehenden Services mit KI-Technologien und bieten bereits zahlreiche AI-Workshops, Beratungen und KI-Schulungen für Mitarbeitende an. Wer sich früh darauf einstellt, wird langfristig erfolgreicher sein.
Vielen Dank für das Gespräch!